Brückenschlag zwischen den Ortsteilen – Unterdorf, Oberdorf und die Klosteranlage bilden gemeinsam das Zentrum der Gemeinde Eschenbach im Kanton Luzern. Das Kloster mit Ursprung im 13. Jahrhundert spielt für die Identität des Ortes eine herausragende Rolle, kann seine räumliche ... Präsenz aufgrund des nachteiligen Strassenverlaufs allerdings nur eingeschränkt entfalten. Während das Unterdorf über eine gewachsene Vernetzung von Platzsequenzen verfügt, fehlt dem Oberdorf ein kollektiv nutzbarer Raum von öffentlicher Qualität. Die neue Bebauung wirkt den räumlichen Defiziten entgegen, ohne dabei die jeweils eigenständige Charakteristik der drei Teilgebiete zu verunklären. Die Geometrie des Verkehrsknotens wird so umgestaltet, dass die Kantonsstrassen an ihrem Treffpunkt das Ortszentrum akzentuieren und damit den heutigen Durchfahrtscharakter brechen. Die Klosterkirche erhält einen angemessen grossen Vorplatz. Der neu geschaffene Oberdorfplatz führt die Platzfolge des Unterdorfes mit Dorf- und Postplatz fort. Stark geprägt wird er vom Neubau am nördlichen Platzrand, in dessen Sockel ein Detailhändler und Gastroflächen das Gewerbe für den alltäglichen Bedarf erweitern.
Differenziert zweiseitige Gebäudetypologie – Die weiteren drei Wohnbauten profitieren vom Blick auf den Klostergarten und der Fernsicht auf die Zentralalpen. Mit ihrer spezifischen Gliederung reagieren sie differenziert auf die unterschiedlichen räumlichen Bedingungen: Entlang der Seetalstrasse bilden die Baukörper eine klare Linie und damit ein ruhiges Gegenüber zur Klostermauer. Variierte Gebäudehöhen deuten die dörfliche Kleinteiligkeit an. Die dem Gartenhof zugewandten Seiten zeigen die feine Gliederung nicht nur in der Höhenstaffelung, sondern verzahnen sich auch im Grundriss mit der Umgebung. Der Gartenhof erhält dadurch eine angemessene Massstäblichkeit.
Der Gartenhof im Zentrum – Der zentrale, siedlungsbezogene Freiraum ist als halbprivater, nachbarschaftsstärkender Gartenhof konzipiert. Mit seiner bedingt öffentlichen Zugänglichkeit wird der Privatisierung des öffentlichen Raumes an diesem für Eschenbach zentralen Ort entgegen gewirkt.
Architektonischer Ausdruck der Holzfassade – Die Gebäude werden hybrid konstruiert: die Treppenkerne und Geschossdecken aus Beton, die Aussenwände aus Holzelementen. Die Fassade erhält eine pigmentierte Holzverschalung, womit der Ausdruck von Försterhaus und Klostermauer als den dominierenden, soliden Elemente im Zentrum unterstrichen wird. Die vertikale Gliederung der Gebäude mit massivem Sockel und geschossweiser, horiontaler Zeichnung tritt in Dialog mit dem umgebenden Ortsbild.
AUFTRAGGEBER: Gemeinde Eschenbach, Zentrum Oberhof AG, Gisikon
VERFAHREN: Studienauftrag mit Präqualifikation (Antrag zur Weiterbearbeitung)
JAHR: 2014–2020
STATUS: Abgeschlossen
ARCHITEKTENGEMEINSCHAFT mit Brühlmann Loetscher, Zürich
LANDSCHAFTSARCHITEKTUR: Geser Landschaftsarchitekten, Zürich
VERKEHRSPLANUNG: mrs Partner, Zürich; Emch Berger, Emmenbrücke
RAUMPLANUNG: Planteam S, Luzern
PROJEKTENTWICKLUNG: Team Burkard, Gisikon
BAUMANAGEMENT: Linear Projekt, Stans
TRAGWERK & BAUPHYSIK: Pirmin Jung Schweiz, Rain LU
HOLZBAU: Haupt, Ruswil
FOTOGRAFIE: Beat Bühler, Zürich
LEISTUNGEN MIRLO URBANO:
Studienauftrag
Richtprojekt und Bebauungsplan
Bauprojekt und Bewilligungsverfahren
Gestalterische Bauleitung
KONTAKT VERMARKTUNG
Luzerner Zeitung vom 27.08.2020 Artikel
Seetaler Bote vom 27.08.2020 Artikel
Handelszeitung vom 29.10.2020 Artikel