Arealentwicklung
KONTEXT
Der Ort ist geprägt von einer starken atmosphärischen Dualität: Im Süden grenzt die Parzelle an die Luzernerstrasse als wichtige Verkehrsachse, die von einer heterogenen Bebauung mit gewerblich-industriellem Charakter gesäumt ist. Im Kontrast dazu liegt im Norden die Kaspar-Kopp-Strasse, welche durch ... die durchgrünte, von hölzernen Ein- und Mehrfamilienhäusern geprägte Quartier- struktur führt. Die ruhige Strasse dient vor allem dem Fuss- und Veloverkehr und bildet den Übergang zum nördlich gelegenen Rotsee.
Das vorgeschlagene Projekt nimmt Bezug auf die vorgefundene Dualität und stärkt zugleich die Scharnierfunktion und Vernetzung quer zu den Längsbändern.
ORTSBAULICHE DISPOSITION
Die Bebauung entlang der Luzernerstrasse schirmt als durchgehendes Volumen den Lärm konsequent ab, erzeugt durch ihre Gliederung jedoch eine angemessene Massstäblichkeit. Die Staffelung im Grundriss folgt dem Strassenverlauf und strukturiert die Vorbereiche zur Strasse. Die Höhenversprünge generieren eine visuelle Durchlässigkeit .
Der Kopf der Bebauung in Richtung Ebikon akzentuiert die Kreuzung und markiert den öffentlich zugänglichen Platz als Scharnier und Ankunftsort. Zwischen diesen beiden Gebäudetypologien vermittelt ein grosszügiger, gemeinschaftlicher Aussenraum, der als „Herz“ der Überbauung den BewohnerInnen attraktive Spiel- und Aufenthaltsflächen bietet.
FREIRAUM
Die Staffelung der Zeile gliedert den grosszügigen Vorbereich zur Strasse und bildet eine Abfolge von Grünflächen mit Baumgruppen und Vorplätzen mit Wildsteinpflästerung, welche als Erschlies-
sung und Veloparkplatz dient.
Das Gegenüber bildet die „freie Mitte“, ein Zwischen- raum, ein Ort der Begegnung, räumlich geprägt durch die Bauten und dem Verkehr abgewandt. Baumgruppen, Staudenbeete oder Bereiche mit Blumenwiesen werden spielerisch in den Flächen angeordnet und erzeugen eine stimmungsvolle Atmosphäre.
ARCHITEKTUR
Die Bebauung entlang der Luzernerstrasse nimmt mit der Materialisierung Bezug auf die industriell-gewerbliche Prägung im Strassenbild. Ein Sockel akzentuiert das Erdgeschoss der Strassenfassade und zum Sigentöbeli-Platz. Die bewohnten Terrassen und die grosszügige Befensterung tragen zum Ausdruck einer belebten Wohnfassade und zur Aufwertung des Strassenraumes bei.
ERDGESCHOSSE
Das Erdgeschoss entlang der Luzernerstrasse ist überhoch und ermöglicht entsprechend Nachfrage gewerbliche Nutzung. Die Zeilenabschlüsse zum Falken und Platz bilden siedlungsergänzende Nutzungen für die Bewohner, zum Beispiel ein Werkstattraum, ein Musikzimmer oder ein zumietbarer Meeting- / Officeraum.
VIELFÄLTIGES WOHNEN
Die unterschiedlichen Typologien ermöglichen ein sehr breites Spektrum an attraktiven Wohnungen, welche spezifischen Wohnbedürfnissen verschiedener Nutzer gerecht werden.
ÖKOLOGIE & NACHHALTIGKEIT
Durch die gewählte Konstruktion wird der Minergie-Standard erreicht. Das Projekt bringt beste Voraussetzungen für eine Zertifizierung nach SNBS (Standard Nachhaltiges Bauen Schweiz) mit. Die Dächer der Punktbauten können mit Photovoltaik belegt wer- den, ebenso die obersten Dächer der Zeile.
AUFTRAGGEBER: Emil Frey AG
VERFAHREN: Studienauftrag
JAHR: 2021-
STATUS: in Arbeit
ARCHITEKTENGEMEINSCHAFT: mit Brühlmann Loetscher Architektur + Stadtplanung,
Zürich
LANDSCHAFTSARCHITEKTEN: Koepflipartner Landschaftsarchitekten BSLA, Luzern